The Mooney Suzuki – Alive & Amplified

Während europäische Medien The Strokes zum letzten Schrei in Sachen Garagenrock erkoren, kriegen die in ihreramerikani5chen Heimat kaum ein Bein auf den Boden. Sie seien gepamperte Großbürgersöhnchen, denen die Eltern die Rock’n’Roll-Karriere finanzierten, heißt es jenseits des großen Teichs. Zudem haben zwei Strokes-Mitglieder versucht, bei The Mooney Suzuki anzuheuern – und wurden abgelehnt. In Wahrheit thront der (nach den Can-Frontmännern Malcolm Mooney und Damo Suzukil benannte Vierer hoch über der Retro-Rock-Konkurrenz, denn seine Songs atmen nicht nur die Atmo der Gründerjahre, sondern verfügen auch über famose Melodien, die den Hörer in den Würgegriff nehmen, wie es nur ein Ohrwurm vom Ausmaß einer Boa Constrictor kann. Das heißblütige Quartett verbindet den bodenständigen Charme der Stax-Jahre mit der postpubertären Großmäuligkeit der frühen Stones. Dylans megalomane Sprachbilder mit der optimistischen Strahlkraft der Sixties. Hinzu kommt, dass das rauchige Organ von Sammy James immer mal wieder verblüffende Ähnlichkeit mit der Stimme von Jimi Hendrix hat – was auch kein Fehler ist. Man muss kein Vinyl-Junkie sein, um an den soul-getriebenen Hymnen der New Yorker Spaß zu haben, alne & amplified, ein Studioalbum, überzeugt durch guten Geschmack und beschwingte Grooves.