Gentleman – Confidence
Vier Sekunden dauert es, und dann ist es raus. „Jah, Jan! I send you the words of this song.‘ In höchster Euphorie über die Lippen gebracht, weil auch confidence. das dritte Studioalbum von Gentleman, ein einziger Lobpre ; s auf den Allmächtigen ist. A man on his mission, ein Fisch im Wasser. Was anderes will und braucht der nicht: Gentleman, der früher Tilmann Otto hieß. Nur über Bord mit allen Herbherzigkeiten. Hinten jauchzt ein Frauenchor, zirpen süffige Al-Anderson-Gitarren, auch mal ein Hörn. Und „me sing a song“ genau genommen 20 Songs. Man hört es nicht an, welche von ihnen im Studio Conny Planks in der Eifel entstanden, und welche in Gentlemans Teilzeitwahlheimat Kingston, wo dem Patois-mächtigen Kölner inzwischen ein Ruf wie sonst kaum einem weißen Musiker vorauseilt. Mit weitreichenden Folgen: Im basspumpenden „Caan Hold Us Down“ schließt sich Roots-Godfather Barrington Levy, hörbar berückt. Gentleman und seinem Langzeitintimus Daddy Rings an, im furiosen „Face Off“ ist es Dancehall-Ikone Anthony B, der seinen Teil den Lyrics beisteuert. Leuchtende Namen, mit denen sich der ohnehin nicht an edlen Referenzen arme Gentleman schmücken kann. Aber nicht muss, weil er auf confidence auch ohne Fremdbeteiligung („New Day“, „Lions Den“) gefällt. Seine nicht eben wandlungsfähige Art zu singen muss einem nur grundsätzlich gefallen.
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