Cowboy Kollektiv – Cowboy Kollektiv

Deutschland hat es schwer. Country-Musik wird meistens mit Truck Stop und Jonny Hill verbunden. Singer/ Songwriter mit Liedermacher nur halb übersetzt. Deutschsprachige Chart-Topper kommen von De Randfichten und Andrea Berg. Ein Ruck müsste durchs Land gehen. Dazu braucht es kollektive Anstrengungen. Irgendjemand muss den Anfang machen, auch wenn es – wie das Berliner Cowboy Kollektiv – nur zwei Musiker namens Steffen Krüger und Oliver Gimpel sind. Was Deutschland nämlich wirklich braucht, sind – wie unser neuer erster Mann im Staat in jedem Interview anmahnt neue Ideen. Oder einfach ein erfrischend unverkrampftes Debütalbum wie dieses. Und kein Country oder Liedermacher-Schubladendenken, obwohl Besetzung und Name dies nahe legen würden. Dieses Duo nimmt einfach zwei Mikros und zwei akustische Gitarren, schleppt sie vom Lagerfeuer in das heimische Wohn- und Schlafzimmer und trinkt dort Bier vom Straßenverkauf. Proklamiert Mitmenschlichkeit. Denn „geht ein Ruck durch das Land, halt lest, wen du kannst“. Ist unaufdringlich wortwitzig. Nicht nur bei der Betrachtung des „Best Western Hotel“: „Ich will auch so ne Frau und nen Samsonite-Koffer. mit tollem Fahrgestell.“ Verbreiten Fernweh und Sehnsucht, stellen fest: „Wir waren nirgendwo.“ Überwinden trotzdem „Distanzen“. Und machen einfach „Satt und glücklich“.