Beenie Man – Back To Basics
Keine Frage: Der Erfolg von Sean Paul hat die jamaikanische Dancehall-Szene beflügelt und ihr wieder den Glauben an die Stärke ihres ureigenen Sounds vermittelt. Sogar Beenie Man, immerhin schon seit gut zehn Jahren dabei, präsentiert sich nun wieder ganz als tocol hero. Das ist alles andere als selbstverständlich. Zu sehr war Moses Davis seit dem Wechsel zur Industrie im Jahr 2000 bemüht, seine Musik einem amerikanischen Publikum schmackhaft zu machen, als dass man ihm noch unbedenklich Heimatverbundenheit zutrauen konnte. Kollaborationen mit den Cherry Poppin‘ Daddies, Kelis und Janet Jackson unterstrichen seine internationalen Ambitionen. Völlig lässt Davis mit seinem neuen Werk nicht von diesen Tendenzen ab, wie der in Gospel und Soul getränkte Song „If A Neva God“ zeigt. Insgesamt aber ist der Maestro in seinem ursprünglichen Element und findet so zu früherer Klasse zurück. Er fühlt sich als „King Of The Dancehall“ und untermauert diesen Anspruch mit auftippendem Computerbeat und einprägsamer Hooküne. Auch „Grindacologist“ ist ein Killer-Track, in den sich Synthesizersounds und der Gastgesang von Kymberli hervorragend eingliedern. „Pride And Joy“ dagegen ähnelt mehr einem Popsong mit Reggae-Vocals alter Schule und schließt das Album schön ab. Zwischendurch markiert Davis natürlich auch manches Mal den harten Mann, wenn er vollmundig erklärt, er liebe und angle sich alle Frauen der Welt. Derlei Hybris sei ihm aber gestattet, wo er doch auf so überzeugende Art den Basisarbeiter gibt.
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