Cat Stevens – Majikat DVD
Aus dem Jahr 1976: sensibler Knabe mit lockigem Haar, live in concert.
Elvis Costello beklagte sich einst, dass die Rockszene von zweierlei Typen beherrscht sei: „Entweder sagen sie: „Guck mal, ich hab Haare auf der Brust und einen großen Willy“, oder sie machen einen auf James Taylor: „Fick mich, ich bin total sensibel“. „In letztgenannte Kategorie fiel sicherlich Cat Stevens, Typ romantischer Träumer mit lockigem Haar, der nur der Stimme seines Herzens folgte und sogar seine Plattencover selbst gestaltete. Das kam gut an in den siebziger Jahren. Stevens eroberte zahllose Jungmädchenzimmer, in denen es grundsätzlich nach „Sweet Patchouli“ roch und Jasmintee kredenzt wurde. Aber seien wir nicht ungerecht: Stevens spielte diese Rolle nicht, er war tatsächlich so. Ein Idealist und Weltverbesserer, ganz dem Guten, Schönen und Wahren verpflichtet. Hübsche Lieder hat er geschrieben, musikalisches Gutmenschentum, begleitet an der Akustischen. Und wenn er da so auf der Bühne stand, 1976 während der Majikat-Tournee, und einfühlsam das Haupt im Rhythmus wiegte, dann sah er richtig glücklich aus. Sein Publikum übrigens auch, das sich über damals allgegenwärtige Hits wie „Lady D Arbanville , „Father & Son“ , „Peace Train“ und „Moonshadow“ freuen durfte. Als Zugabe gibt’s „Wild World“, als Special Features drei alte TV-Auftritte, einen gut gemeinten Promoclip sowie den entzückend infantilen Zeichentrickfilm zu „Moonshadow“. Nicht zu vergessen ein aufschlussreiches Interview mit Yusuf Islam, the-artist-formerly-known-as-Cat-Stevens: ein Sympath durch und durch, dem man im Nachhinein so manchen Grenzgang am Rande des Kitsches verzeiht. Eine gut gemachte DVD, die sogar mit einem kompletten Reprint des 76er-Tourprogramms geliefert wird.
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