Heather Nova – Live At The Union Chapel DVD
Im fünften Monat schwanger und aufgebrezelt wie Vonda I Shepard in „Ally McBeal“ I marschierte Heather Nova im September 2003 nach ei-I nem langen Räuspern auf I die bunt beleuchtete Bühne der Union Chapel in London, um im etwas aufdringlich stimmungsvollen Umfeld des neugotischen Kirchensaals von 1877 ein halbakustisches Konzert in Quartett-Besetzung zu geben. Und wer der Künstlerin vergeben kann, dass sie an diesem Abend mit Ausnahme des leicht gelangweilt in der Garderobe vor sich hin geträllerten „New Love“, das sie 1990 noch als „Heather Frith“ auf der these walls-EP veröffentlicht hatte – ausschließlich Songs aus ihrem jüngsten Werk STORM aufzeichnen ließ, der wird an live at the Union chapel durchaus Freude haben. Zwar sind die Extras eherverzichtbar – neben „New Love“, einer weiteren Backstage-Performance („Everytime ] und den Videos zu „River Qf Life“ und „Drink It In“ gibt es den unveröffentlichten Song „Photograph“, der sich allerdings als reichlich belanglos herausstellt -, die makellos ästhetischen Konzertaufnahmen von Fotograf und Gelegenheitsregisseur John Hollingsworth aber sind bezaubernd: Nie konnte man 50 hautnah mit dabei sein, wie Heather Nova ihre mit einem Che-Guevara-Aufkleber geschmückte Westerngitarre zärtlich streichelt, als wäre es eine Angora-Katze. und wie sie – getragen vom betörenden, kastratischen Harmoniegesang von Keyboarder Glen Scott – mit einem vertrauensvollen Lächeln ihre engelsgleiche Stimme von der Brust- in die Kopflage und wieder zurück schnappen lässt. Entzückend, märchenhaft, bezaubernd, etc., etc., leider aber auch ein wenig kitschig.
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