Republic Of Loose – This Is The Tomb Of The Juice

Funk-Rock! Sage ich da was Anstößiges? Wer jetzt gleich an Mothers Finest und die musikalische Verunstaltung des „Rockpalast“ denken muss. liegt doch daneben. Republic Of Loose sind aus den Überresten einer Band mit dem unvorteilhaften Namen Johnnny Pyro And The Rock Coma hervorgegangen, kommen aus Dublin und beantworten genau zwei Fragen mit dieser Platte: i Können weiße Jungs eigentlich den Blues singen, ohne sich zum Narren zu machen? Republic-Of-Loose-Sänger Michael Pyro kann das, manchmal will er nichts anderes, als sich zum Narren machen, aber solche Zeilen muss man überhaupt erstmal schreiben: „Oh Mama if I had a gun/ I would surely be your son I diddy dum dum, nafun.“

21 Gospel, Funk, Soul, Blues, Westcoast-Rock und ein paar Glitzerteilchen aus der aktuellen R n’B-Trickkiste – kann das gut gehen auf einer Platte, oder gar alles auf einmal? Republic Of Loose machen nicht den Fehler, großer Musik großen Geist einhauchen zu wollen, this is the tomb of the juice ist voller Klischees, sehr stylisch und ein bisschen krank. „Girl l’m Gonna Fuck You Up“, der heimliche Hit, kommt so richtig schmierig um die Ecke gefahren: Michael Pyro schnoddert aus voller Mick-Jagger-Schnauze, fällt in ein lässiges „lalalalalalala-lala“ und taucht mit Band wieder an der Oberfläche auf, Knötter-Bass, wo kommst du denn her? Nachdem ersten Drittel der Platte mehren sich sowieso die Anzeichen, dass ein Revival der nicht so beliebten some girls/emotional RESCUE-Phase der Rolling Stones anstehen könnte. Aber das ist längst nicht alles. Zur Aufforderung „Teil more lies / Teil more lies when you’re on the tetephone“ schliddern Pyro & Co in ein cooles Stück Steely-Dan-Pop. Und ja. Funk-Rock spielen sie auch, aber Funk und Rock sind so lose miteinanderverbunden, dass du dazwischen locker eine Reihe schmutziger Joints aufziehen kannst.