Bebel Gilberto – Gilberto
„Ich bin die Tochter meines Vaters, dieses Erbe musste ich antreten „, erklärte die Brasilianerin zum Debüt tanto tempo. Immerhin ist Papa der Bossa-Nova-Altmeister Joao Gilberto.
in seiner Heimat auf Augenhöhe mit Gilberto Gil und Milton Nascimento. Was Tochter und Vater musikalisch verbindet, ist das Denken im jeweiligen Zeitgeist, der Spagat zwischen kultureller Tradition und Moderne. Gilberto Bebel bewegt sich stilsicher zwischen den Welten, arbeitete bereits mit David Byrne, Towa Tei und der Thievery Corporation und zeigte sich auch Remixen von Peter Kruder und Rainer Trüby nicht abgeneigt. So findet man auf dem neuen Werk der Sängerin mit Wahlheimat New York auch wieder zeitlos schöne Kompositionen zwischen klassischem Bossa und modernem Tropicalismo, Tracks, die zum romantischen Candelight-Dinner genauso passen wie zur Latin-Party oder in die Cocktail-Lounge. Die Instrumentation ist traditionell, mit akustischen Gitarren und allerlei fein geklopfter Percussion, mit sparsamen elektronischen Farbtupfern koloriert und von Produzent Marius de Vries (Björk, Annie Lennox! sehr übersichtlich arrangiert. Der perfekte Soundtrack für Bebel, die mit zart schmelzender, geheimnisvoller Stimme herrlich sinnlich singt und haucht. Einziger Kritikpunkt: Mit fortschreitender Spielzeit verlieren die Tracks ein bisschen an Profil. Tempi, Beats und Bass-Grooves kommen einem irgendwann recht vertraut vor. Und trotzdem: Diese Lieder werden noch Bestand haben, wenn Kollegen wie Lopez und Martin längst vergessen sind.
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