Iggy & The Stooges – Live In Detroit DVD

Man hat ständig Angst, dass die Ader auf Iggys linker Brust irgendwann platzt. Da rennt er rum auf der Bühne des DTE Energy Music Center in Detroit und lässt sich als verlorenen Sohn feiern, derweil die Rest-Stooges mit Bassist Mike Watt Klassiker wie „No Fun“, „Funhouse‘ und „I Wanna Be Your Dog “ holzen. Vor 29 Jahren spielten die Stooges letztmals in der Motorcity, weshalb das Publikum an diesem Sommerabend 2003 komplett aus dem Häuschen gerät: Menschen fortgeschrittenen Alters, die alle Hemmungen sausen lassen und die mäßig beleuchtete Bühne stürmen. „Kick out the jams, motherfuckers’l Nein, das waren die anderen aus der Motor City. In der ersten Reihe, mit drei Bieren intus, macht das sicher Spaß. Aber Zuhause vor der Glotze will der Funke nicht recht überspringen. Denn eines darf man nicht vergessen: Wieviele Ur-Punks lebten und leben Iggy And The Stooges von ihrer Energie und Attitüde – nicht unbedingt von ihrer Musik. Klar, das ist Protopunk von 1970, und wer behauptet, die Sex Pistols hätten ihn erfunden, der hat sich wahrscheinlich zuvor eine Sicherheitsnadel durchs Hirn gerammt. Historisches Verdienst? Unbedingt. Ein Triumph der Primitivität? Mit Sicherheit. Aber das war’s dann auch schon. 100 Minuten steinzeitlicher Riffrock mit gniedetigen Gitarrensolos und ständigen „l-love-you-matherfuckers „-Ansagen können verdammt lang werden.