The Zombies – As Far As I Can See…
Wenn alte Helden nach über 30 Jahren noch einmal ins Studio gehen, dann macht das unschöne Wort „Rentenaufbesserung“ die Runde. Unsinn, denn wie man so hört, nehmen auch junge Musiker bisweilen Platten auf, um damit Geld zu verdienen. Haken wir das also ab. Für die Neo-Zombies spricht auch, dass auf as far as i can see … keine Remakes ihrer größten Hits zu finden sind. Sie haben Stil, noch immer. Ein kurzer Blick zurück: 1964 Platz 2 in den USA mit „She’s Not There“, einem exzellenten Stück Sixties-Pop, eine Hand voll weiterer Single-Hits folgten. 1968, als die Band aus St. Albans schon nicht mehr existent war, dann das hoch gelobte Album odessev and oracle: das beste Brian-Wilson-Werk, mit dem der Dicke aus Kalifornien nichts zu tun hatte. Und heute? Blunstone und Argent sind die einzigen Original-Zombies, begleitet werden sie von No-Names. Mit „I Don’t Believe In Miracles“ haben sie eine alte Nummer im Repertoire, der Rest ist neu. Und klingt nach … den Zombies: ein wenig Soul, ein wenig Orchester, dichte Harmonien und Blunstones noch immer großer Gesang. Sanft ist das alles, aber das waren die Zombies schon damals, weshalb sie von Rabauken wie den Kinks oder Who überfahren wurden. Als Wohlklang dann en vogue wurde, lösten sie sich auf. Dumm gelaufen. Der Opener „In My Mind A Miracle“ ist eine Spur zu glatt, doch wenn die Zombies aufs Pathos-Pedal treten, ist das schöner Pop, der nach Westküste und Mitte der 70er klingt. Konservativ, aber mit Stil.
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