Soulsavers – Tough Guys Don’t Dance
Es gibt Musik, die treibt den Adrenalispiegel hoch, bis die Adern platzen. Es gibt Musik, die einfach nur lang-I weilt. Und selten, ganz selten gibt es Musik, die die Augen öffnet: Ein schwerer Klotz fällt von der Brust, die Muskeln erschlaffen, der Geist klärt sich auf wie ein frisch gechlorter Pool. Solche Musik machen die Soulsavers, zwei Briten mit Sinn für geradlinige Elektronik. Auf tough Guys don’t Dance liefern Rieh Machin und lan Gloverviel Instrumental und wenig Gesang Ein imaginäres Orchester wuchtet pompöse Harmonien aufeinander. Ein Beat schwingt dahinter. Er pluckert nicht, er stottert nicht, er schreitet voran wie ein fleißiger Ackergaul, der einen Pflug übers Feld zieht. Songs wie „Cabin Fever“, „Texas Taliban “ oder „Rumblefish“ erinnern an die Klangmalereien der DJs Shadow und Vadim – ohne in das genreübliche Gefrickel zu verfallen. Jedes Stück der Soulsavers hat einen Spannungsbogen, einen roten Faden. Anders als viele Kollegen schichten die beiden nicht lieblos Versatzstücke aufeinander. Soundfetzen, Beats und Samples beginnen tröpfchenhaft, schwellen an und versiegen wieder. Jeder Track ist ein Song, jedes Fragment eine Komposition. Nicht zuletzt die tiefsinnigen Balladen der Soulsavers offenbaren, dass die beiden Briten diesen Namen zu Recht tragen, tough guys dont Dance ist Elektronik mit Seele, Pathos mit Charakter. Egal wie abstrakt die beiden werden, stets zaubern sie dem Hörer viele bunte Bilder vors geistige Auge.
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