Tiger Army – III: Ghost Tigers Rise
Wehmütige Rocktiger: Rockabilly kann auch 2004 noch ein echtes Anliegen sein.
Ohne Tiger Army bissiger zu machen, als sie wirklich sind, bzw. sie zu Unrecht auf Kläff und Bell zu reduzieren: Aber man würde schon gerne mal Dick „Sasha“ Brave mit solchem Kaliber in einen engen Käfig sperren. Die drei Kalifornier legen im Gegensatz zum unentwegt mit pseudotexanischem Akzent aller Welt unverlangt mitten ins Gesicht kauderwelschenden Haarschmiermittel-Komödianten echte Leidenschaft an den Tag und müssen sich so erst gar nicht auf Authentizitätsnachweis und Bowlinghemden-Kostümierungen einlassen. Der Tiger Army ist diese Musik hörbar ein Anliegen über Mode und Rollenspiel hinaus. Wer mit solcher Überzeugung seine Viertakterei verrichtet, bedient sich dann auch ganz selbstverständlich mal bei der Surf- und Country-Verwandtschaft, schämt sich nicht für goldene Melodien und steht zu seiner Wehmut, mit denn. ghost tigers rise stellenweise ganz und gar durchtränkt ist. Nur das endlose Geklapper des Kontrabasses nervt nach einiger Zeit dann doch ein bisschen. Ein Makel allerdings, der wohl spätestens live im Konzert auch keine allzu große Rolle mehr spielen dürfte.
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