Todd Rundgren – Liars

Kann sich jemand da draußen an „The Heat Is On“ erinnern, jenen Hit von Ex-undwieder-Eagle Glenn Frey von 1984? Einen Song, der so synthetisch klang wie kaum etwas? Üble Beverley-Hills-Cop-Mucke? Na, dämmert’s? Das eigentlich Bizarre indes war: Für Momente klang das sterile Machwerk grandios. Was das mit Todd Rundgren zu tun hat? Nun, das erste Album des 55-jährigen Studio-Wizards, Produzenten (The Tubes. Patti Smith, Meat Loaf. Psychedelic Fürs, XTC etc.l und Rockers von eigenen Gnaden (The Nazz, Utopia) seit fast zehn Jahren ist etwa zehn Mal überkandidelter, spinnerter, großkotziger – und grandioser. Wenn man die“.Dos kann der Typ doch unmöglich ernst meinen „-Phase überwunden, sich durch die 80er-Schleiflack-Sounds gearbeitet hat mit den patschenden Syndrums, den orchestralen Ungeheuerlichkeiten, dem ganzen weich gespülten Gesummse samt melodramatischen Effekten aus der Mottenkiste, dem aseptischen Gesang, dem zuckerwattigen Multiinstrumentalisten-Getue, dann wird man entdecken: In einigen dieser 14 Songs (Laufzeit: zu lange 74 Minutenl stecken Stil und Klasse, Soul und Sex, Genie und Wahnsinn. Rundgren will wohl Marvin Gaye, Steve Miller, Prince, Beatles, Alan Parsons und Jan Hammer Ider Komponist von „Miami Vice“! in einem sein, liars. die Schwarzwälderkirsch-Platte des Jahres: etwas Genuss, viel Reue. Wir haben Sie gewarnt.