Nightwish – Once
Nightwish waren durch ihre bisherigen vier Alben bereits bekannt dafür, auf beeindruckende Weise sinfonische Elemente mit der Wucht des traditionellen Metal zu verbinden – nicht zuletzt dank der klassisch ausgebildeten Stimme von Sängerin Tarja Turunen. Was das finnische Quintett nun allerdings auf once raushaut, ist der bisherige Höhepunkt des Crossover aus Violine und Gitarre: Die klassischen Arrangements leingespielt vom Londoner Session Orchestra, das auch schon auf dem dritten „Herr der Ringe“-Teil fidelte genießen in den Kompositionen von Bandchef und Keyboarder Tuomas Holopainen erstmals dieselbe Präsenz wie die Rock-Instrumente. Als Ergebnis prallen Hörner auf Riffs, Flöten auf Drums sowie gewaltige Chöre auf Tarja Turunen, die – in manchen Teilen von Bassist Marco Hietala unterstützt – ihre wohl bislang beste Leistung auf einem Nightwish-Werk zeigt. Klar ist allerdings auch: Bei so viel positivem Größenwahn (inklusive romantischer Texte] bleiben pathetische, im schlechtesten Fall kitschige Momente nicht aus. Doch Letztere sind angesichts der außergewöhnlich konsequenten Verbindung aus Klassik und Rock durchaus zu vernachlässigen. Wer Metallicas s&M spannend fand, sich auch mal in eine Oper wagt und ein wenig Plüsch im Ohr verträgt, kommt an diesem kleinen Wunderwerk kaum vorbei.
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