Motörhead – Inferno

Ein neues Album von Englands Hardrock-Haudegen Motorhead erinnert einen immer wieder daran, dass die Band nun schon seit gut zwei Jahrzehnten ihr persönliches Rockinferno zelebriert. Die Durchschlagskraft der einzelnen Alben variiert dabei stark. Ein, zwei starken Auftritten folgen in schöner Regelmäßigkeit deutlich weniger inspirierte Platten. Dem Ruf von Lemmys Söldnertruppe hat das bis heute nicht nachhaltig geschadet. Auf inferno geben die Herren wieder einmal richtig Gas und lassen so den einen oder anderen halbherzigen Auftritt der letzten Jahren glatt vergessen. Wie gewohnt rockt sich das Trio, temporär verstärkt durch Steve Vai an der Gitarre, konsequent durch sein Programm. Unerwartete Abweichungen wie der ganz am Ende des Albums platzierte Titel „Whorehouse Blues“, bei dem Lemmy und Kollegen sich von ihrer entspannten Seite zeigen, bestätigen nur die Regel. In den elf Tracks davor wird jedenfalls so gnadenlos durchgebrettert, dass die Fetzen fliegen. Ein Monsterriff fügt sich an das andere, als gäbe es kein Morgen mehr. Mit 50 viel Druck war seit Jahren kein Motörhead-Album mehr gesegnet. Stücke wie „In The Name OfTragedy“ und „In The Year Of The Wolf“ haben auf jeden Fall das Zeug, sofort in die Liste der unsterblichen Motörhead-Klassiker aufgenommen zu werden. Nicht zuletzt auch deshalb, weil Lemmy endlich auch textlich wieder mehr Biss zeigt.