Hoobastank – The Reason

Als „kandierten Metal bezeichnen die Kalifornier ihren Sound, den sie als Reaktion auf die Flut unerträglich schlechter Rap-Metal-Bands verstehen. Der herausfordernde Vierer hat ein gutes Händchen für eindrucksvolle Melodien, ist in der Lage, vielschichtige Arrangements zu schreiben, und verfügt über einen Frontmann, der tatsächlich singen kann. Mit diesen Fähigkeiten sind Hoobastank [Band-Slang für „whose butt stinks“] bislang gut gefahren, ihr gleichnamiges Debüt von 2001 erhielt Platin in Amerika und ermöglichte der Truppe ausgiebige Tourneen in aller Welt. Auch auf dem zweiten Album fährt sie einen Mittelweg zwischen dem künstlerischen Anspruch ihrer Homeboys Incubus, dem „silly sound von Spaß-Fetischisten a La Sum 41 und ernsten Anliegen, wie sie etwa Dashboard Confessional verfolgen. Da kann’s schon mal metallischer zugehen wie im Opener „Same Direction“, schließt andererseits süßliche Geigenbegleitung („Disappear“) nicht aus. Das mittelschnelle „The Reason“ hat sich in den US-Charts bereits nach oben gearbeitet, die Chancen stehen also nicht schlecht, dass ihr Zuckerguss-Rock erneut platinveredelt wird. Hoobastank machen zeitgemäße Musik, einen unverwechselbaren Sound besitzen sie allerdings nicht.