The Zutons – Who Killed The Zutons?

Unheimliches geht in diesen Tagen vor sich in und rund um Liverpool. Blutjunge Menschen formieren sich da zu blutjungen Bands, doch sie schreiben eine Musik, wie man sie seit den sechziger Jahren verloren glaubte: The Coral warten seit drei Alben mit dem schönsten Merseybeat der nuller Jahre auf. The Stands tun’s ihnen neuerdings fast gleich, und here they are, The Zutons: fünf wuschelköpfige Jungs im Bügelfaltenschick, die noch nicht mal Mitte 20 sind, aber schon vollmundig verkünden, sie wollen klingen wie Sly & The Family Stone, Devo und die Talking Heads zusammen. Einfach. Mal. So. Aber das Lachen vergeht einem schnell: The Zutons stehen beim ziemlich exklusiven The-Coral-Label Deltasonic unter Vertrag, und es war kein Geringerer als Lightning-Ober-Seed lan Broudie, der sich darum gerissen hat, ihr Debütalbum who killed the zutons? zu pro- duzieren. Und da läuft es nun und hat dich vom ersten rasierklingenscharfen Riff in „Zuton Fever“ bis hin zu den letzten Country-Chorälen in „Moons And Horror Shows“. Großartiges passiert ja auch in den 40 Minuten dazwischen: Da knarzen funky Bläsersätze über Gniedelsoli („Pressure Point“), da pluckert Downbeat in düster-schönen Bahnen „HavanaGang Brawl“,da swingt sich ein Cajun durch gespenstisches Vibrato („Nightmare Part II“], da legen sich flirrende Streicher auf einen zuckersüßen Guss aus Surfgitarren und Bluenote-Trompeten („Not A Lot To Do“]. Woher, um alles in der Welt, nehmen diese Burschen auf ihre jungen Tage schon so viel Kraft? Nicht auszudenken, was erst passiert, wenn sie einmal erwachsen sind.