Toots And The Maytals – True Love
Legendenumgürtet ist der Mann schon seit zwei bis drei Ewigkeiten. Seine Haus und Hofband, The Maytals, gibt es mit diversen Auszeiten schon seit Anfang der Sechziger, angeblich geht der Genrebegriff „Reggae“ sogar auf seinen Song „Do The Reggae“ zurück, und zusammengearbeitet hat Frederick „Toots“ Hibbert schon mit so ziemlich jedem, der in und um Kingston herum Rang und Namen hat: Prince Buster. Byron Lee. Bob Marley, Sly & Robbie – to name only a few. Nicht zu vergessen natürlich, dass Bands wie The Clash und die Specials Songs von den Maytals gecovert haben. Mittlerweile ist Toots Hibbert ein fideler Endfünfziger, und weil es mit Vorruhestand und Rente nicht nur in Deutschland immer trüber aussieht, hat er sich für true love eine illustre Gästeschar eingeladen, mit der er etliche Maytals-Klassiker neu interpretiert. Was zum überwiegenden Teil prima funktioniert. In Tateinheit mit Quietscheentchen Gwen Stefani, ansonsten mit No Doubt eher fürs Bonbonfarbene und Hausfrauen-Ska zuständig, gerät „Monkey Man“ so, dass man sofort denkt an: Sommer, Sonne, Capri-Eis. Erstaunlich, wie gut Hibbert in „Time Tough“ mit Rocknase Ryan Adams kooperiert. Eher durchschnittlich kommt dagegen „Funky Kingston“ daher bei solchen Groove-Tieren wie Bootsy Collins und Roots-Schlagzeuger Questlove hätte man doch etwas mehr Pep erwartet. Und was die Koltabo mit Keith Richards in „Careless Ethiopians“ angeht: nun ja. Da es die beiden aber zusammen auf 118 Jahre bringen, stimmen wir uns flugs milde und sagen: Nostalgie ist das Opium des Alters. Reggae on, Toots.
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