Snow Patrol – Final Straw
Diese in Glasgow beheimatete Band mit Mitgliedern, die zum größten Teil aus Nordirland stammen, hat zwei Alben beim Jeepster-Label veröffentlicht. Dort waren auch die ersten Platten von Belle & Sebastian und den in Deutschland weniger bekannten Salako erschienen. Angesichts dieser Konstellation denkt man sofort an den „Cult Of Twee „, also Indie-Popmusik von Leuten, die eigentlich viel zu nett für diese Welt sind. Diese Bezeichnung mag für The Reindeer Section, ein Nebenprojekt von Sänger Gary Lightbody, noch zutreffen. Snow Patrol sind im Vergleich dazu ein härteres Kaliber. Ihr Major-Debüt wurde in Britannien bereits im Vorjahr veröffentlicht und stieß auf gute Resonanz. Völlig zu Recht. Das von Garret Lee (Jacknife Lee, Compulsion] produzierte Album ist vielleicht nicht gleich innovativ, dafür aber abwechslungsreich und beherzt ausgefallen. Man stelle sich den sensiblen und melodischen Gitarrenrock von Placebo oder Feedervor, ergänze ihn mit Noise-Einschüben nach Art von My Bloody Valentine, füge unauffällig elektronische Effekte hinzu, und schon ist man in etwa bei final straw/ angelangt. Das Gespür für überraschende Breaks und klar konturierte, niemals banale Hooklines ist bemerkenswert. Wenn, ja wenn da nicht dieser Song namens „Run“ wäre! Sicher, der Titel wird garantiert ein Hit werden und demnächst durch alle Stadien gehen. Eingängig genug ist die epische Tränenballade ja. Aber die bei Coldplay ausgeborgte Mischung aus Pathos und Melancholie verliert zu rasch ihren Reiz und erstickt irgendwann nur noch im Schleim.
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