Since We Last Spoke RJD2

Neue Spezereien vom Professor Pop oder sollen wir immer noch vom Instrumental HipHop sprechen? Deadringer 12002] war ein Meilenstein der Sample-Musik. Mit feuchten Fingern von einem zusammengeschraubt, der eine der größten Plattensammlungen in ganz Columbus, Ohio, sein Eigen nennt. Zugegeben, wir wissen nichts über die durchschnittliche Größe einer Plattensammlung in Columbus, Ohio, was wir wissen, ist, dass das Debüt des DJs und Produzenten noch in guter Erinnerung sein wird, wenn die Amtszeit von US-Präsident Bush längst abgelaufen ist. Die Fortsetzung von deadringer hat ein paar Monate mehr auf sich warten lassen, weil RJD2 mit vier Turntables im Gepäck auf Weltreise war, u.a. an der Seite von Def-Jux-Kollege EL-P, den Roots und Prefuse 73- Damit ist ein ausgesprochen großzügiger Rahmen für das Follow-Up zum Klassiker gegeben, der da aus der Hüfte geschossen gekommen schien, since we last spoke lässt auf eine aufwändigere Produktion schließen: Vintage Funk und Folk, steinalte Gitarrensoli und streichzarte Melodien finden bei RJD2 in komplexen Soundarchitekturen zusammen, die – darüber sollen die Vokal-Beitrage nicht hinwegtäuschen – nur der Prograrnmierarbeit eines einzigen Superhirns entspringen. Spätestens seit DJ Shadows endtroducing gilt die Bühne für Instrumental HipHop mit all seinen Spezereien als eröffnet. RJD2 hat auf dieser Bühne gleich einen Hauptplatz eingenommen, er wühlt mit der Präzision eines Professors und der Inbrunst eines Sammlers in Samples, die andere nicht mit der Kneifzange anpacken würden. Progressive-Rock trifft auf High-End-Gezwitscher und löst sich mittendrin in puren Pop auf. Die Montagetechnik weist über HipHop hinaus, der Trend geht zum relaxten Soul-Song. Um RJD2 auch in der breiten Öffentlichkeit in den Rang eines Superstars zu befördern, schlagen wir einen Vocal-Remix mit Beyoncevor.