Mark Olson And The Creekdippers – Mystic Theatre
Weil grad die Rede darauf kommt: Zwei Jahre ist’s her, da lobte Ihr freundlicher Schreiberling das Creekdippers-Werk december’s child über den grünen Klee. Doch unbekannte Mächte waren am Werk. Am Ende der Eloge standen dreieinhalb statt viereinhalb Sterne Ihüstel -Anm. d. Redl. Dergleichen passiert, darum genug der Abbitte – und Vorhang auf für mystic theatre, auf dem Mark Otson, Victoria Williams samt bewährter Kräfte Joshua Grange, Danny Frankel, Don Heffington. Ray Woods, der famose Fiedelspieler Mike Russell) und Gäste, darunter Greg Leisz an der Pedal Steel, noch archaischer, rootsiger, unbehauener vor sich hin musizieren als auf dem Vorgängeralbum. Die Songs, dieaus Folk-, Country- und Blues-Quellen schöpfen, fließen klar und erfrischend wie ein Gebirgsbach dahin, das Tempo ist gemäßigt, die Instrumentierung auf das unbedingt Notwendige beschränkt, und anhören tut sich das Ganze so wunderbar entspannt wie ein mit Tagträumen verbummelter Nachmittag auf einer sonnigen Veranda, die Rotweinflasche in Reichweite. Wer Bezüge braucht, bitteschon: „Mockingbird Chase The Crow“ gemahnt an Fairport Convention, ca. liege & lief. „Bath Song“ an Woody Guthrie, „Grand Army Of The Republic“ an Vic Chesnutt und „Wood In Broken Hills“ an Neil Young zu Zeiten von harvest. Mark Olsons Lieder brechen sanft unsere Herzen mit ihrer stillen, unaufgeregten, majestätischen Grandezza.
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