Mission Of Burma – ONoffON
Seltsames Phänomen, dass Band-Reunionen in letzter Zeit gerne mal ein Vierteljahrhundert dauern; andererseits ist Rock insgesamt zäher geworden: Damals lief ein drei Jahre alter Hit als Oldie, Rockmusiker über 25 waren so exotisch wie Politiker unter 18. Heute gilt jede Band bis zum vierten Album lin zehn Jahren] als „Newcomer“, und ein normales „Comeback“ [nach zwei Jahren Pause] fiele überhaupt niemandem auf. Mission Of Burma aus Boston waren 1978 Mehr:
McLusky My Pam And Sadness ts More Sad And Painful 2000 McLusky Do Dallas 2002
die falsche Band zur falschen Zeit am falschen Ort lin Boston hörte man damals, na ja, Boston]. Mit einer Einflussmischung von Stooges, Ramones und Pere Ubu, brachialem Saitendonner und hymnischen Songexplosionen hämmerten sie Pflastersteine in US-amerikanische Hörgewohnheiten, auf denen Sonic Youth, Hüsker Du, Pixies und R.E.M. in die Ewigkeit rumpelten. Die, denen sie Türen geöffnet hatten, dankten gelegentlich per Coverversion Moby mit „Thafs When I Reach For My Revolver „); selbst dankten sie nach einer EP. einer LP und einem posthumen Live-Album 1983 wg. Tinnitus ab. Und machen jetzt weiter, als wäre nichts geschehen, mit 15 Songs, die sich um Sperenzchen wie „Zugänglichkeit“ einen Dreck scheren und doch beim zweiten Hören einen erstaunlichen Charme entwickeln. Der Kurzschluss von kauziger Intellektuaütät, abseitigen Harmonien, roher Produktion und brachialem Rotz-Gedresche funkt nach wie vor streckenweise meint man, einer gemeinsamen LSD-Session oben erwähnter Bands laußer Boston und Pearl Jam selbstverständlich] beizuwohnen. Ein sicherer Tipp für Mainstream-Überdrüssige, die von einer Platte Entdeckungsstoff für Monate erwarten – und Überraschungen: Wer hätte gedacht, dass jemals jemand auf die Idee käme, Hurrah! zu zitieren. „Fake Blood “ ist eine lupenreine Kupfer-Hommage an deren „Walk In The Park“.
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