Mediengruppe Telekommander – Die ganze Kraft einer Kultur
Sie haben den Scheiß endlich rausgehauen. Auf CD. Zehn Tracks. 36 Minuten, du kannst das im Laden kaufen. Kartoffelstempel-Ästhetik. Fernbedienung in Flammen. Die Mediengruppe Telekommander erobert im Pop gerade eine Position zurück, die nur noch als verschossene Erinnerung (Punk‘.l existiert. In Kurzform: Mediengruppe setzt Stachel in den Fleischsalat der Mediengesellschaft. Ein Kunstprojekt, das mehrfach verlinkt ist und sich gerade vom heimlichen Hit der MP3-Magazine zum nächstgrößeren Ding der Was-weiß-ich-Szene aufmacht. Florian Zwietnig und Gerhard Mandl arbeiten mit Electrobeats. Bässen aus Trockeneis, sie haben die hässlichen Schredder-Gitarren aus den Thriftstores in Mitte geborgt und treten uns ihre Lieder mit Stiefeln ins Gesicht: „Panzer für die Dritte Welt. schon im Netz bestellt, dass die Mutti lacht, für die Übermacht, schafft Gleichgewicht“.
Wenn es eine Schule für dieses Nichteinverstandensein gibt, dann beginnt sie irgendwo bei Peter Hein von Fehlfarben. Geschichte wird schon lang nicht mehr gemacht, aberwas von ihr übrig geblieben ist, wird in den Stücken der Mediengruppe noch einmal gevierteilt, geteert und digital gefedert. In einem Stück heißt es „Ihr wollt Konsumkritik, doch die kriegt ihr nicht. Pop. Pop. Pop. Bis zum Erbrechen Schrein“. Es gibt eine Art Titelmelodie, ein Hirnflimmern auf avanciertem Punk-Niveau: „Was Sie schon immer über die Mediengruppe wissen wollten“. Das Herz der MTK klappert zum Kontrabass, dass selbst Blixa Bargeld lacht. „Kommanda“ kommt wie ein verspäteter Disco-Hit aus der künstlichen Hüfte geschossen und ballt die Faust. „Ich Kommanda, du Kommando, er Kommanda, sie Kommando“. Die Mediengruppe spielt Pop-Quotes gegen doofen Quoten-Pop aus. Zeit für Zitate. Kinder, ritzt das in eure Mobiledisplays. „Gib mir ein T-Shirt mit Andreas Baader drauf… Wir sagen Vorsicht. Ein Trend geht um. Du brauchst Veränderung.
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