The Blueskins – Word Of Mouth
Man muss die Tatsachen kennen, bevor man sie verdrehen, neu zusammensetzen und frisch und frei nutzen kann. Soll heißen: beeinflusst sein – schön und gut. Sich in Abhängigkeiten begeben und schnöde Zitatenhuberei betreiben – nö, lieber nicht. The Blueskins. vier Burschen aus England zwischen 18 und 25, müssen genau das in der bandinternen Betriebsanleitung stehen haben – und halten sich auf word of mouth dran. Immer unterwegs, nirgendwo zu Hause, aber überall gut und gerne zu Gast ist der Sound auf diesem Album. Hypernervös und zappelig stehen The Blueskins in „Bad Day“ mit einem Bein noch in der Garage, derweil sie, das Garagenbein fix befreiend, schon wieder aufs nächste Spielfeld hetzen und mit „Stupid Ones‘ besten Rappelrock mit poppigen Punkelementen herstellen. „Change My Mind“ hat Bluesreste auf der Rechnung, und in „Girl“ stellt Sänger Ryan Spendlove – was für ein hübscher Künstlername – unter Beweis, dass man mit einer Stimme bei Bedarf auch eine Rasierklinge schärfen kann, word of mouth ist rau, ruppig und sehnsüchtig, scheppert mitunterwie eine ganze Blecheimer-Fabrik, und Gitarrist Richie Townsend setzt auf das Griffige: jedes Riff eine Säule, an die man sich anlehnen kann. Bezugsquellen und die Art und Weise, wie The Blueskins die eigene Rückwärtsgewandheit klug zu ihrer Richtung machen und die Songs nach vorne prügeln: alles tutti. Nicht auszudenken, wenn die vier jetzt auch noch gut aussehen und mit Image, Jugend und Klamotten punkten; das Cover mit den Pixel-Bildern behält dieses Geheimnis für sich. Vorerst.
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