U2 – The Ultimate Encyclopedia
Am schönsten ist ein Lexikon ja dann, wenn man es hat, aber nicht braucht, außer für den Fall des Falles. Wohl also dem, der von Günther Jauch als Telefonjoker angerufen wird mit der 125.000-Euro-Frage, bei welchem Staatsmann Bono im Mai 2003 zum Arbeitsfrühstück war – und dieses Buch binnen 30 Sekunden bei B wie Blair, Tony aufgeschlagen hat. Der wars nämlich, und mit dabei, fast hätte man sich’s gedacht, war Bob Geldof. Der eine wird sich dann beruhigt anderen Dingen zuwenden, der andere liest sich fest, wie das bei einem Lexikon passiert und macht vielleicht Station bei Chaplin, Charlie [Bono kaufte ein Kostüm aus dem „Großen Diktator“ für 35.000 Pfund). Oder auch bei Kohl, Helmut [wurde von U2 von der Bühne des Münchner Olympiastadions angerufen. Von A wie Achtung baby bis Z wie zooropa hat Mark Chatterton alles aufgelistet, was sich nur zusammentragen lässt über die irische Band: Fakten, Namen, Trivialitäten, die Fans alles und allen anderen nichts bedeuten. Dass es da an Einträgen zu „Live Aid“, „Seif Aid“, „Net Aid“ und dem „Festival Against Racism“ nicht mangelt, wird niemanden überraschen. Chatterton schlägt bei alledem einen erfreulich nüchternen, unideologischen und kompetenten Tonfall an und lässt auch gänzlich anderen Welten Entstammendes wie DeBurgh, Chris und Riefenstahl, Leni zu seinem Recht kommen. Auf Deutsch gibt es das alles [noch?) nicht, und mit einigen deutschsprachigen Begriffen hat der Autor auch so seine Schwierigkeiten. Nicht zuviel darf sich der Leser von der Druckqualität des sperrigen Bandes erwarten, das betrifft insbesondere die kopiert wirkenden Fotos. In erster Auflage [2001] lautete der Untertitel übrigens noch „Complete Encyclopedia“. Nun stehen wir in zweiter Auflage bei „Ultimate“. Mal sehen, wie das Buch 2007 heißen wird …
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