David Thomas & Two Pale Boys – 18 Monkeys On A Dead Man’s Ches
Es ist immer wieder nett, anlässlich der Veröffentlichung eines neuen Albums aus dem Pere-Ubu-Umfeld neben der Musik auch die gesammelten Pressestimmen mitgeliefert zu bekommen. Wenn sie sich überschlagen, die Kollegen, in blumigen Worten voller“.Poesie, Hingabe und Visionen, „verzweifelter Schönheit und erschütterndem Pathos“. Und „Katharsis“ darf in diesem Zusammenhang nicht fehlen, „Katharsis“, das irgendwann von einem altgriechisch vorbelasteten Musikjournalisten in den Katalog der Rezensionsphrasen aufgenommen wurde. Aber: Sie haben ja alle so verdammt Recht. Nur: Den wenigsten fällt auf, dass sich hinter all der Dekonstruktionslust, dem Punk, der eigentlich Bluesrock sein will, der „Schrägheit“, die David Thomas seit bald 30 Jahren mit Pere Ubu als Solist mit den Two Pale Boys und neuerdings auch wieder mit Rocket From The Tombs sublimiert, der Song versteckt. Natürlich muss man ihn suchen hinter der Instrumentierung, die gleich mit dem Adjektiv“.ungewöhnlich“ belegt wird, weil sie über das Rockinstumentarium hinausgeht – David Thomas (Melodeon, Musette], Keith Moline IGitarre, Violine! und Andy Diagram (Trompete)-, man wird ihn aberauch finden und feststellen, dass eine Moritat wie das düstere „Little Sister“ neben seiner Funktion als Transportmittel für Horrorfilmmusik-Instrumentierung vor allem eines ist: ein verdammt großartiger Song. Und: Hätte Johnny Cash ein Stück wie „Brunswick Parking Lot“ fürseine american recordings aufgenommen – Sie würden weinen. Wordup: „Deborah, you know me too well you’re a lucky girl that way.“ You knew me when i was younger. You knew me when l was thin. You knew me when I was handsome, wasn’t, Deborah?“ aus „Brunswick Parking Lot“
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