The Cribs – The Cribs
Von allen Kapellen dieser Tage, die den Postpunk und noch ein paar andere Garagen in der Nachbarschaft mal mehr, mal weniger trickreich plündern, gehören The Cribs aus London zu den ganz schlimmen Fingern. Wie sie da auf dem Backcover nahe am Rinnstein in uniform auf Kniehöhe maßverwaschener Jeans und fleißig vor Jugendzimmer-Spiegeln einstudierter Lungerhaltung ihr persönliches Stoffturnschuh-Revival feiern, das hat so gar nichts Charmantes mehr. Über ihre Musik soll ein solch pauschal niederschmetterndes Urteil jedoch nicht gesprochen werden. Auch wenn wohl jedem, der sich mit den Strokes ein wenig mehr als wenig beschäftigt hat, die blanke Fassungslosigkeit ins Gesicht geschrieben stehen dürfte, wenn er bei Song fünf. „Things You Should Be Knowing‘, angekommen ist: derselbe Beat und die Einszwei-drei-Breaks, das Einerlei-Leiern Julian Casablancas, die Leadgitarre, die dem Sänger mit der Melodie des Refrain-Verneinungs-Refrains ums Maul fährt… Das ist schon arg dreist [jaja, ich weiß: die Strokes haben das ja auch nicht „erfunden“, sondern natürlich Television sowie…]. Dennoch kann dieses Debütalbum dort, wo dem Trio mehr als ein Ramones-Song auf Standgas („Tri’elle“) oder sonstwas Schluffiges einfällt, auch eine Portion kurzen, mittelschnellen Spaß bringen. „You Were Always The One“ heißt schließlich der ziemliche Hit dieser Platte und „The Lights Went Out“ der eineinhalbte.
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