The Beta Band – Heroes To Zeros

Man kommt nicht darum herum, die Beta Band gut zu finden. Das sind Jungs, die Pop noch als Bildungsauftrag verstehen und nicht als voraussehbares Verkaufsprodukt. Hier ist der jüngste Beweis dafür. Wer gedacht hatte, das Quartett würde nach dem komprimiert produzierten Vorgänger hot shots ii ganz und gar geradlinig agieren, sieht sich getäuscht. Der Spieltrieb ist weiterhin intakt. Als Auslöser desselben hat dieses Mal das Revival des Garagenrock gedient. Vieles klingt robuster gespielt als zuletzt, und man erkennt klare Verweise zu dem mäandernden Songverlauf psychedelischer Bands der späten Sixties. Logische Konsequenz dessen ist, dass in „Liquid Bird“ ein grobes Gitarrenriff dazwischenfährt. Grundsätzlich schöpfen Sänger Steve Mason und seine Bastelgruppe ihre musikalische Kraft aber schon noch aus Reizen in ruhigen Klanggefilden. „Assessment“ enthält eine leicht losgelöste Melodie, wie man sie von den frühen Stone Roses kennt. „Wonderful“ ist ein richtiggehend romantisches Liebeslied für einen Nachmittag am Teich. In „Space“ bringen die Schotten wieder einmal ihre Grundneigung zu den perkussiv-hypnotischen Grooves von Can zum Ausdruck. Anhand solcher Orientierungspunkte verfällt man dem Lockruf dieser Musik und lässt sich widerstandslos in sie fallen. Diese Betarocker bleiben ganz klar Helden.