Archive – Noise
Was hat man ihnen beim letzten Album you all look the same to me nicht alles vorgeworfen. Etwa, dass sie auf den Spuren von Pink Floyd oder Genesis wandeln und ihre Inspiration aus den Siebzigern beziehen. Was Darius Keeler, Danny Griffiths und Craig Walker nun eindrucksvoll widerlegen. Schließlich heißt es schon im Opener ihres neuen Albums: „Stay in your corna, in your own Frustration. Nostalgio mokes the living so eosy.‘ Ein netter Seitenhieb auf alles, was die musikalische Moderne auszeichnet – die Lethargie alteingesessener Rockstars, den Nihilismus des Nu Metal und den Retro-Wahn der Jugend. Sachen, mit denen das Trio nichts zu tun haben will und sich entsprechend abgrenzt. Mit elf Stücken, die betont laut, rau und noisy wirken. Archive ist nicht länger die kauzige, kleine Band, die in der Vergangenheit schwelgt, sondern sie stellen sich dem Hier und Jetzt. Das impliziert zugleich eine gesteigerte Sensibilität für all den Mist, der den heutigen Markt überflutet – und an dem sie kein gutes Haar lassen. Das Trio hält der Realität den Spiegel vor und seziert sie nach Strich und Faden: “ You are scum, and I hope that you know“, heißt es in „Fuck U“. Aber richtige Songs, frische Impulse oder ambitionierte Nachwuchskünstler? Alles Schnee von gestern. 2004 ist trist und kalt. Und Archive zeigen das. Mit bissigen, zynischen Texten und harschen Songs, in denen kraftvolle Riffs auf harte Sequenzer-Beats, endlose Noise-Schleifen. aber auch sphärische Klangcollagen und hypnotische Grooves treffen.
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