Behind The Scenes On The Pegasus Carousel With The Legendary Rock Group Love
Es muss ein seltsames Gefühl sein, wenn ein Mann, sagen wir mal: besten Alters 1998 in einen Plattenladen geht und von seinem zwölfjährigen Sohn auf eine Platte hingewiesen wird: „Hey Dad, ist das nicht deine alte Band? Kuck mal, da ist ein Bild von dir beim Trommeln! Können wir die Platte bitte kaufen?“ Papa traut seinen Augen nicht – die Platte steht noch nicht mal bei den „Oldies“, und sie kostet 30 Dollar! Er kauft ein Stück seiner eigenen Lebensgeschichte [von dessen Existenz er nichts ahnte) und beginnt sich zu erinnern: Wie kann so etwas geschehen? Michael Stuart-Ware, Love-Drummer in der wichtigsten Phase der Band von Ende ’66 bis Mitte ’68 (auf da capo und forever changes), erzählt die Geschichte einer fröhlichen, naiven Jugend, die in Drogenwahn, Ego-Kriegen und Getdstreitereien endete – in nüchternen, scheinbar gelassen-abgeklärten, doch spürbar wehmütigen Worten, in die sich eine dicke Portion Bitterkeit mischt, was Band-Diktator Arthur Lee anbelangt. Detailreich, spannend, exemplarisch und daher lesenswert auch für Nachwuchsmusiker und andere, die mit Love, den Sixties und der Hippie-Szene nichts am Hut haben.
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