Foo Fighters :: Everywhere But Home
Er ist und bleibt ein Phänomen: Dave Grohl ist der erste und einzige Drummer der Rockgeschichte, der a) den Sprung zum versierten Gitarristen und Sänger geschafft hat, b) eine Legende wie Nirvana überlebte sowie c) Millionen scheffelt und dennoch als Prototyp des bodenständigen, kumpelhaften Musikers gilt. Was sich allein damit erklären ließe, dass der 35-Jährige im Vergleich zu vielen seiner Kollegen schlichtweg smart ist. Er weiß, wo seine Schwächen und Stärken liegen, wie er sich zu verkaufen hat und was er am besten kann. Nämlich live spielen. Denn während die bisherigen vier Studio-Alben trotz großartiger Singles wie „All My Life“, „Learn To Fly“ oder „For All The Cows“ auch immer viel Leerlauf boten, ist der Mann auf der Bühne schlichtweg eine Macht. Ein genialer Performer, der sein Publikum vom ersten bis zum letzten Akkord im Griff hat, der mit ihm spielt, es zum Lachen, Hüpfen, Schwitzen und Staunen bringt und der nicht nur stupide aufs Gaspedal tritt was er am liebsten tut, sondern auch die ruhigeren Momente zum Hochgenuss macht. Genau diese unterschiedlichen Ansätze und Facetten bringt evervwhere but home auf den Punkt: Mit nicht weniger als drei Stunden Live-Material (38 Titel!), das während der jüngsten one by one-Tour mitgeschnitten wurde und die Herren Grohl, Hawkins, Mendel und Shiflett in bestechender Form zeigt. Dabei ist es scheinbar egal, ob sie in monströsen kanadischen Sporthallen, auf riesigen Open Airs oder zum Akustik-Set in einem winzigen Club in Washington, DC, antreten – dieses Quartett macht immer eine blendende Figur. Und das ohne Kostüme, Pyrotechnik oder hydraulische Spezialeffekte. Im Gegenteil; T-Shirt, Blue Jeans und ein Stück Holz mit sechs Saiten reichen aus, um für einen spannenden Konzertabend zu sorgen – im Moshpit wie auf der heimischen Couch. Auf Dave ist eben Verlass – Rock’n’Roll!
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