Charlie Hunter & Bobby Previte – Come In Red Dog, This Is Tango Leader
Seit seiner Trennung vom Blue-Note-Label scheint der Bassist und Gitarrist Charlie Hunter sich von den letzten Fesseln befreit zu haben. War bereits das 2003 veröffentlichte Album right now move eine mittlere Offenbarung, so geht Hunter mit dem treffend betitelten come in red dog, this is tango LEADER noch einen Schritt weiter. Die Struktur seiner Kompositionen befindet sich weiter in freier Auflösung. Zusammen mit seinem Partner Bobby Previte, einem der herausragenden Musiker der New Yorker Musikszene der letzten beiden Dekaden, klingt Charlie Hunter auf diesem Album wie ein vielköpfiges Ensemble. Mit unbändiger Improvisationslust bewegt sich das Duo, immer pendelnd zwischen Jazz und Elektronik, in einem ganz eigenen Musikkosmos, der jedem Hörer fremd sein muss, der in traditionellen Bahnen denkt. Tracks wie „All Hell Broke Loose“ oder „The Red Dog Strays“ lassen alle Konventionen hinter sich, ohne dabei auch nur eine Sekunde zu langweilen. Ob man solche Musik mit dem Unwort „Jazz-Avantgarde“ versehen muss, bleibt dahingestellt. Im Spannungsfeld zwischen den beiden Polen Jazz und Elektronik ist jedenfalls schon lange keine aufregendere Platte mehr erschienen als diese, come in red dog. this is tango leader sucht konsequent nach neuen Ausdruckswegen.
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