The Singles – Better Than Before
Um Himmels willen: nicht noch eine „The“-Band. Und schon gar keine, die außer mit dem bestimmten Artikel auch noch mit einem leider ebenso handelsüblichen wie weitgehend sinnfreien Text beworben wird: „The Singles, alle Anfang 20, sind mit der Plattensammlung ihrer Eltern groß geworden.“ Nun denn: Was hätten Vince, Will, Dave und Dave als Dreikäsehochs auch machen sollen? Wachsen: ja schon. Aber wenn irgend möglich, bitte ohne die Tonträger ihrer Erzeuger. Immerhin: Die Eltern der vier „Singles “ hatten Platten von den Beatles, Chuck Berry, Roy Orbison und allerlei anderem Endfünfziger- und Sechziger-Jahre-Zeug in ihren Phonomöbeln geparkt, es hätte also weitaus schlimmer kommen. Aber auch so ist better than before ziemlich desaströs. Nicht einen Funken an eigenen Ideen transportiert das Quartett aus Detroit in seinen Songs, alles schon hunderttausend Mal und – das ist der Knackpunkt – schon hunderttausend Mal besser da gewesen. Gipfel der tüchtig rückwärts orientierten Ideenlosigkeit ist der Titelsong, und auch das Outfit der Band – schwarze Anzüge, schmale schwarze Krawatte auf weißem, wahlweise weiße Binder auf schwarzem Hemd – ist eher lästig. Einmal kurz die Textilabteilung des Taschenlexikons für angewandten Beat und Rock durchgeblättert – und fertig ist die Laube.
„The Singles are a difficult band to hate“, stand im Kerrang zu lesen. Das ist wahr. Aber sie bestenfalls ganz schwer mittelmäßig finden und sie auf Firmenjubiläen zur Auflockerung der Gesamtsituation im Einsatz zu sehen, das ist alles andere als schwierig. Sondern voll einfach. Kommt nicht allzu oft vor, ist aber hier ist’s der Fall: Dieser Retro-Käse stinkt von allen Seiten.
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