Corker Conboy – Radiant Idiot

Wir erinnern uns: Die akustische Gitarre, Freund und Helfer unserer Eltern bei der Einswerdung mit dem Universum, klirrendes Heizöfchen am Lagerfeuer der Jugend, stiller Begleiter von Bob Dylan, Leonard Cohen, Smog. Will Oldham und jedem ordentlichen Straßensänger vor dem Herrn. Seit dieses wertvolle Spielzeug in die Finger von ein paar Elektronik-Bastlern und musikalischen Grenzüberschreitern gelangt ist, in die Hände von Menschen, die ihre Gutenachtlieder gemeinhin mit Samples und Loops spielen, ist ein Liebreiz aus den Maschinenräumen zu vernehmen, der auch die Altvorderen im Chor jubeln lässt: Siehste, Gitarren sind doch die besseren Menschen. Diesem zweiten Album der Briten Adrian Corker und Paul Conboy sollte eine zentrale Rolle in der Geschichte der jüngeren elektro-akustischen Annäherung zukommen. Corker Conboy lassen auf radiant idiot das Nylon swingen, sie wagen sich an das heran, was die Generation der Clicks’n’Cuts-Produzenten bisher nur mit spitzen Fingern anfasst. den Popsong. Er kommt hier auf Samtpfoten dahergeschlichen „Portland Grove Am“, mag blöde Böller-Drums Loom Creeps With Clammy Hands“, er träumt sich vollkommen refrainfrei durch die eigene Geschichte und landet dann irgendwo neben den besten Stellen von Air LThese Arms These Legs“. Am Mischpult bei Radiant idiot safi Jono Podmore alias Kümo, der durch die Konzert-Abende mit Irmin Schmidt von Can junge und alte Menschen gleichermaßen in Erstaunen versetzen konnte. Man könnte jetzt auch noch erzählen, was das alles hier mit Can zu tun hat, dabei geht’s um die elektrische Gitarre. Das aber dann vielleicht beim nächsten Mal.