Beanfield – Seek
Auf dem letzten Beanheld-Album human patterns gibt es einen Song namens „The Season“ zu hören. Der ist deshalb ganz schön, weil darauf die Stimme von Bajka zu hören ist. Diese kontrastiert mit rein instrumentalem Broken-Beat-Geklöppel, das den erklecklichen Rest des gesamten Albums bestimmt. Da trifft es sich also nun vorzüglich, dass auf diesem Album mehr Gesang zu hören ist. Der Schwede Ernesto, einer der Gäste auf SEEK, sieht noch fast wie ein Schuljunge aus, schmettert allerdings in „Someone Like You“ wie Stevie Wonder oder dessen gelehriger SchüLer Jamiroquai. Ernesto ist ein offenbar sehr begabtes Bürschchen, das dann auch gleich viermal auf diesem Album zum Einsatz kommt. Ja, meine Damen und Herren, wir werden Zeugen eines Paradigmenwechsels. Beanfield geben ihre Dancefloor-Zentriertheit zum größten Teil auf – nicht zuletzt deshalb, weil auf dem Dancefloor zurzeit zu wenig Impulse zu registrieren sind. Stattdessen suchen sie Halt im klassischen Soul-Repertoire und in Songs zum Zuhören. Diese Gewichtsverschiebung überfordert dieses bajuwarisehe Produzententeam keineswegs, denn neben Ernesto bringen wiederum Bajka und die von Fauna Flash her bekannte Marzenka einige Tracks mit ihren Stimmen in Schwung. Die vier Instrumentals auf dem Album sind aber auch nicht unbedingt zu verachten, wobei „Cargo“ mit seinen Melodika-Akkorden ganz besonders ins Ohr sticht. Man sieht: Beanfield haben nach neuen Wegen gesucht und sind für den Anfang auch schon ganz anständig fündig geworden.
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