Angelika Express – Alltag für alle
Dass sie ihre Musik mal auf dem Columbia-Label veröffentlichen würden, hätten sich Jens Bachmann, Alex Jezdinsky und Robert Drakogiannakis bestimmt nicht träumen lassen. Schließlich liegt ihr Indie-Debüt gerade mal ein Jahr zurück und konnte trotz des Semi-Hits „Geh doch nach Berlin“ nicht mal ansatzweise an die Erfolge von Wir sind Helden oder Virginia jetzt! anknüpfen. Doch in Zeiten, da neue deutsche Rockmusik das Ding ist und Medien wie Industrie auf den nächsten Uberf lieger warten, kriegen auch so gut gekleidete Herren wie Angelika Express eine Chance. Selbst wenn sie nicht mehr ganz jung, nicht wirklich telegen und in ihrer Attitüde richtig punkrockig sind. Aber diese vermeintliche Schwäche ist zugleich auch ihre Stärke. Denn was das Trio hierauffährt, ist frisch, frech und famos. Dreckiger, dynamischer Rock zwischen Bnt-Pop, New Wave und Punk. Nicht zu sauber und poliert, sondern ungestüm, ausgelassen und straight auf den Punkt gespielt. Dasselbe gilt auch für die Texte. Die sind zwar deutsch, aber nicht peinlich; harmonisch, aber nicht nervig, und locker, aber nicht auf Schlagerniveau. So kommt „Nico Päffgen“ als herrlich unpeinliche Hommage an die verstorbene Velvet-Underground-Chanteuse daher, und „Feierabend Of Destruction ist der gestreckte Mittelfinger an die „GZSZ „-Generation. Das ist Poesie, das ist Weisheit, das hat Klasse. Und wenn die drei mal ausnahmsweise falsch liegen, dann mit einem Titel wie „Es wird böse enden‘. Das wird es mit diesem Album bestimmt nicht. Von allta für alle können sich Mia und die Hamburger Schule die keine sein will eine Scheibe abschneiden. Deutsche Songs, die nicht auf die Charts schielen, nicht nur von Liebe und Herzschmerz handeln, sondern wirklich etwas zu sagen haben.
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