History
Robert Smith hat Helmut-Kohl-Qualitäten. Er sitzt die Jahre aus, schweigt und schmollt manchmal und dreht sich nur gemächlich weiter um sich selbst. Dass der blasse, tranige Robert einen Dickkopf besonderen Ausmaßes auf seinem Hals trägt, bekam 1977 schon das deutsche Hansa-Label zu spüren, das The Cure nach deren Sieg bei einem Bandwettbewerb einen Vertrag anbot. Außer dem unveröffentlichten kuriosen Funky-Unsinn „Do The Hansa“ brachten die Jungs nichts Verwertbares zustande. Erst das neue Label Fiction bot Smith genug Raum zur Entfaltung: Die Debüt-Single“.Killing An Arab“ Inach Camus) und das wie aus einem Jam geborene Album three imaoinery boys bekam nicht zu wenig Aufmerksamkeit in einem von Postpunkbands wie Joy Division und Wire geprägten Umfeld. The Cure fielen danach von dem strengen, monotonen Album 17 seconds über die selbstverlorene Schwerenöterei von faith in die Hölle von pornography, einem doomigen, klaustrophobischen Albtraum von einer Schaltplatte. Robert Smith war damals, 1982, tatsächlich völlig am Ende und so standen auch The Cure kurz davor. Der tanzbare Wavedisco-Klopfer“.Lefs 60 To Bed“ sollte eigentlich eine Art Abschiedssong werden. Doch Smith, der sich Inzwischen Band genug war, entdeckte die Kreativität neu und übertraf sich mit „The Walk“ und „The Lovecats “ in Sachen Frohsinn und Leichtigkeit. Das verspielte bis verworrene Psychedelic-Album the top war ebenfalls reine Chefsache, doch zum bunten Popalbum the heao on the door hatte Smith wieder eine Band beisammen. Die durfte sich dann bei den so weinseligen wie produktiven Aufnahmen in Südfrankreich zur Doppel-LP kiss me kiss me kiss me austoben, bevor sich Robert mit dem Erfolgsalbum disintegration wieder komplett in Melancholie verlor. In ihren eher durchwachsenen, unaufgeregten neunziger Jahren etablierten The Cure ihren Bandsound auf wish und wild mood swings, bevor Master Smith die große Triologie der Band nach pornography und disintigration mit dem bombastischen Album bloodflowers vollendet sah. Dass er zu diesem Anlass nur einmal mehr das Ende von The Cure herauf beschwor, musste keinen Fan mehr schocken: Schon werkelt die Band mit Produzent Ross Robinson (Korn), um Cure auf die alten Tage nochmal richtig rocken zu lassen.
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