The Strike Boys – Playtime

Als im Techno Einflüsse von Funk. Reggae und Rock an Gewicht gewannen, waren die Strike Boys schnell zur Stelle. Nicht nur das. sie veröffentlichten ihr erstes Album beim englischen Label Wall Of Sound, einer anerkannt feinen Adresse im Indie-Dance-Land. Durchschlagenden Erfolg brachte das nicht, aber es wäre wohl auch vermessen, gleich im ersten Anlauf ein Mirakel zu erwarten. Nun, da Big Beat aus den Clubs und Kolumnen verschwunden ist, sind die Franken noch immer nicht kleinzukriegen. Dabei vertrauen sie weiterhin auf bewährte Zutaten. Gleich zu Anfang schnalzt ein Funk-Bass, der dem arglosen Zuhörer ganz schön in die Glieder fährt. Doch im Vergleich zu frühen Produktionen achten die Nürnberger nicht allein auf Sounds, sondern auch auf einprägsame Songstrukturen. In „Wot?“ rauscht ein elektronisches Orchestersample herbei, das Rave-Oldies an „Movin‘ On Up“ IPrimal Scream] erinnern wird. Die vom Reggae beeinflussten Gesangsbeiträge von Emo und MC Blaze in „I Am A Witness “ und „Everybody“ waren auf dem Debüt selected Funks in dieser Form noch nicht zu vernehmen. Mit solchen Uptempo-Tracks fahren die Strike Boys am besten, wird die playtime [Freizeit) garantiert zur Fete. Die Idee, dasAljum dann noch mit einigen Songs für den gepflegten Chill-out anzufüllen, ist im klangpluralistischen Sinne durchaus nachvollziehbar. Nur leider weisen diese Nummern in der Umsetzung zu deutliche Parallelen zum Wiener K&D-Dub auf. Und den hatten wir ja nun wirklich schon.