The Veils – The Runaway Found
Chris Martin oder James Walsh? Coldplay oder Starsailor? Oder wie die Idee des romantischen Troubadours eine ganze Klasse von britischen Songwritern erobert hat. Finn Andrews, der Sänger und Songwriter der Veils, heute gerade mal zarte 20 Jahre alt, hatte seine ersten Auftritte während eines Neuseelandtrips, in einem Folk-Club auf halber Strecke zu einem toten Vulkan. Ein Teil der Songs auf dem Debütalbum seiner Veils ist in diesen Tagen entstanden, dann gab’s die Band in London, und der Rest der Songs fand sich in Kürze zusammen. Aber welch‘ herzschreiendes Pathos tropft da aus diesen groß hingestrichenen Liedern? Auf die Gefahr des Overacting muss in diesem Zusammenhang allerdings hingewiesen werden. Energie fühlen im Hier und Jetzt, Emotionen freien Lauf lassen, Nebelmaschinen anwerfen, vor Freude heulen – mit den Veils findet man bei geschlossenen Augen aus jeder Misere heraus. Du darfst auch Katharsis dazu sagen, aber pass auf. dass deine Freundin sich nicht in den Sänger mit den langen braunen Haaren und dem rücksichtslos melancholischen Blick verliebt. „There Goes My Guiding Light“ wiederholt Finn Andrews immer und immer wieder. Die Band zieht astreine Bahnen um einen fernen Planeten, auf dem die Rockmusik noch gar nicht richtig angekommen ist. Das hat Bernard Butler (Suedel auf dem Produzentensessel mit zu verantworten, so hymnisch hat man’s nicht alle Tage. Die großen Open-Air-Arenen dürfen sich bald auf was gefasst machen, der Wunderkerzenabsatz wird sprunghaft in die Höhe schießen, die Veils sind im Brit White Soul dieser Tage angekommen. Und wer erklärt mir diese Lieder?
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