Two Lone Swordsmen – Peppered With Spastic Magic
Man kann ja mit Remix-Sammlungen schon zufrieden sein, wenn die Remixer einen Hauch von Homogenität in ihre Bearbeitungen hineinbringen, so dass die CD am Stück zu genießen ist. Manche Remixer bringen es sogar fertig, aus ziemlich fürchterlichem Ausgangsmaterial ziemlich Erstaunliches herauszuholen. Sie lassen das Fürchterüche unter den Tisch fallen, konzentrieren sich auf die ein, zwei unfürchterlichen Aspekte des Originaltracks, arbeiten diese dann heraus und legen ein bisschen was Eigenes darüber, darunter, daneben. So einfach geht das. Two Lone Swordsmen können das auch. Zum Beispiel verwandeln sie das nervige, langweilige „Good Soul“ der nervigen, langweiligen Starsailor in einen ambienten Downtempo-Track jenseits der Wiederkennungsgrenze – und das nicht nur. weil sie James Walshs nervigen, langweiligen Gesang unter den Tisch fallen ließen. Aber Andrew Weatherall und Keith Tenniswood haben auf peppered with spastic magic mehrheitlich sogar hervorragendes Ausgangsmaterial zur Verfügung: „Deep Down And Dirty“ von den Stereo MC’s, „Crystal Frontier“ von Calexico, „Stuka“ von Primat Scream, „Angels Go Bald Too“ von Howie B und Tracks von Lau Puna und Slam und Alter Ego und Luke Slater und ein paar andere mehr. Was aber im Falle von peppered with spastic magic eigentlich ziemlich egal ist, weil Two Lone Swordsmen die Homogenitätsforderung von oben so konsequent umsetzen, wie das vorher vielleicht nur auf dem Remix-Album redone von Red Snapper geschehen ist. Will heißen, wenn Weatherall und Tenniswood zum Beispiel einen Song wie „Put Your Arms Around Me“ der sehr langweiligen Band Texas überarbeiten, klingt das Ergebnis dann nicht so-wie-das-Original-nurein-bisschen-anders, sondern wie ein Two-Lone-Swordsmen-Track, bei dem Sharleen Spiteri gastsingen darf lin diesem Fall: gaststöhnen, weil das Stöhnen offenbar der einzige unfürchterliche Bestandteil des Original-Songs istl. Dazu gibt es Experimente mit Warp-Faktor 9, Clicks & Cuts und Knispelelektronik. Und deshalb ist peppered with spastic Magic bei Licht betrachtet auch keine Remix-Sammlung, sondern ein richtiges Album von Two Lone Swordsmen.
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