The Punkles – Pistol
Dass man so gut wie jeden Popsong auch in einer Punkversion spielen kann, leuchtet ein. Meist ist die Punkisierung ja zugleich eine Vereinfachung, und die geht eben leichtervon der Musikerhand als beispielsweise einen Song wie“.Anarchy In The U.K.“ zum Progrock-Spektakel in drei Akten aufzublasen. Dem Himmel sei Dank. Wie gut olle Beatles-Songs im Ramones-Format klingen, überrascht dann aber doch: The Punkles widmen sich seit sechs Jahren ausschließlich dem Liedgut aus Liverpool, so auch auf pistol, was ganz offensichtlich als Hommage an revolver gedacht ist. Bislang vergriffen sich die Fast Four aus Hamburg vornehmlich am bodenständigen Frühwerk der Beatles, auf pistol gibt’s nun auch ursprünglich Komplexeres aus späteren Schaffensphasen. Es funktioniert, manchmal gut, manchmal besser. „Another Girl“ und „Im Looking Through You“ beispielsweise klingen so, als seien sie bereits 1965 als Punkrocker konzipiert worden – perfekte Songs für die härtere, schnellere Gangart. Doch selbst ein psychedelisches Monument wie „l’m The Walrus“ klingt in der rauen One-Two-Three-Four-Fassung keineswegs entkernt, ebenso wenig wie „While My Guitar Gently Weeps . Kompliment an die Punkles, die aus allen Songs die Punk-Essenz herauskitzeln und die 15 Tracks davor bewahren, wie Comedy-Nummern ä la Stars On 45 zu klingen.
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