Delbert McClinton – Live
[ Die Älteren werden sich vielleicht erinnern: „Ais ich letztens einen Anschlag der Plasmatics auf meine Gehörgänge über mich ergehen lassen musste. meinte die gute Bekannte Jutta zu mir: „Da hör ich mir doch lieber die neue Delbert McClinton an.‘ Recht hat sie.“ Vor 22 Jahren stand solches in einer Besprechung im Musikmagazin Ihres Vertrauens. „Die neue Delbert McClinton“ hieß the jealous kind und war eine, um im Duktus jener Zeit zu bleiben, stimmungsvolle Country-Soul-Blues-Rock’n’Roll-Scheibe. Schon damals indes war der Shouter mit der schwarzen Stimme kein allzu junger Hupfer mehr. Derzeit erlebt der Texaner lauch Blue-Rose-Häuptling Edgar sei Dank dafür) nun seinen x-ten Frühling und durfte sogar einen Grammy entgegennehmen – für sein vorletztes Studiowerk nothing personal. Und wie diese beim Bluesfestival im norwegischen Bergen aufgenommene Doppel-CD beweist, hat McClinton wenig von der Verve der frühen Jahre und nichts von seiner vokalen Autorität verloren. Van Morrison mal ausgenommen, gibt es gewiss nicht viele Weiße, die – nur so als Beispiel – ungestraft Otis Reddings J’ve Got DreamsTo Remember“ covern dürfen. Master McClinton darf, zieht sich dabei prächtig aus der Affäre und spielt sich ansonsten mit seiner extra-tight musizierenden Kapelle durch einen beseelten 90-Minuten-Set, der von Rock bis Roll, von Blues bis Soul nichts auslässt. Und dann erst diese betörenden Balladen.
Hot Stuff. Echt.
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