Kevin Devine – Make The Clocks Move

Bei Miracle Of 86 schrubbt er die Saiten seiner Gitarre kräftig, als Solist streichelt er sie. Kevin Devine weiß, dass weniger manchmal mehr ist und was jungen Männern auf der Seele liegt: Zoff mit der Liebsten. Orientierungslosigkeit, die Schieflage der Nation. Abgegraste Themen, zugegeben, aber mit so viel Feuer und Fingerspitzengefühl vorgetragen, dass man dem Mann gratulieren muss. Dass er dabei nicht den Fehler seines Debüts circle gets the Square begeht, ehrt ihn. Auf dem blitzte sein Talent zwar ab und zu auf, aber Devine verlor sich zu oft in weinerlichen Selbstreflexionen. „Make The Clocks Move“ setzt dagegen auf ironische Untertöne, ja, gelegentlich sogar auf direkte Systemkritik. Dann darf auch mal kurz die E-Gitarre ausgepackt und deramerikanische Traum zerfetzt werden. Ein klassischer Singer/ Songwriter, der jetzt alle Zwischentöne beherrscht. Aus dem könnte ein ganz Großer werden.