Califone – Heron King Blues
Im Nachhinein muss man sich bei den Römern für diesen grofien Vogel bedanken. Listig, wie sie waren, wussten sie sich auch psychomilitärisch gegen die Briten zur Wehr zu setzen. Die Römer schickten also einen der Ihren auf Stelzen und als Reiher maskiert ins feindliche Camp. Und stellen Sie sich vor, die Briten ergriffen schreiend die Flucht. Ja. das soll so gewesen sein. Knapp 2000 Jahre später taucht das furchteinflößende Wesen mit Schnabel und Stelzen in den Träumen von Tim Rutili wieder auf. Der Sänger, Gitarrist und Songwriter der Chicagoer Band Califone hat dem „Trick Bird‘ sogleich einen Beitrag auf dem neuen Album seiner Band reserviert. Ohne die Römer kein heron king blues. Und ohne Tim Rutili wäre die Popmusik um den Versuch ärmer, den Funk bis auf die Unterhose auszuziehen „2 Sisters Drunk On Each Other’l. Etwas ist immer in den Beiträgen von Califone, ein Klöppeln auf irgendeiner Bierdose, ein leises Feedback, ein Rauschen aus einem Sci-Fi-Thriller. ein Loop oder ein bundloses Banjo, das Songstrukturen glatt missachtet. Tim Rutilis Stimme flüstert und murmelt das dann alles wieder zusammen. Filigrane Noise-Spuren ziehen durch jahrhundertealte Antifolk-Landschaften,das Leben ist langsam. Lush Pop. After-Show-Pop. Improvisation galore. AmericanaSchnipsel hinter Amencana-Schnipsel lassen Califone die Welt, wie wir sie kennen, hinter sich zurück und fallen ganz tief in den Mutterschofi des Blues. „Wunderbar dunkel und sehr natürlich“, sagt Rutili. „So sind wir. “ So soll es sein, bei Asterix und den Briten.
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