The Distillers – Coral Fang
Wahrscheinlich würde Brody Dalle immer noch in irgendwelchen Punkkapellen ihrer Heimatstadt Melbourne lärmen, hätte sie 1995 nicht Tim Armstrong getroffen. Die beiden sahen sich zum ersten Mal beim Australian Somersault Festival, sie rockte mit Sourpuss, er rollte mit Rancid. Damals war sie 16. Zwei Jahre später zog sie nach LA. und heiratete den talentierten Punk, der inzwischen auch mit den Transplants und als Songwriter von Pink für Furore sorgt. In Kalifornien gründete sie die Distillers, die auf Armstrongs Hellcat-Label zwei Alben veröffentlichten. Dann verkrachte sich das Traumpaar des Punk, und Brody wandte sich Josh Homme von den Queens Of The Stone Age zu. Kurz darauf unterschrieb ihre Band bei einem Major und bastelte lange Monate an neuem Material. Während die Distillers früher auf fröhlichen Kumpel-und-Bier-Pogo setzten, ist coral fang entschieden düsterer ausgefallen. Die Songs sind langsamer, schwerer und schattiger, nicht selten begleitet von kryptischen Tiraden, die Brody mit ihrer herrlich heiseren Röhre in die Membrane rotzt. Abgesehen von der überflüssigen Noise-Orgie „Deathsex “ am Schluss, besitzen alle Titel die Kraft eines Gewitters, dem eine Unheil verkündende Botin mit rauchiger Stimme vorauseilt. Den Distillers ist klar geworden, worum es im Rock’n’Roll geht: um Sex, Hass und das Zelebrieren der eigenen Stärke.
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