Beans – Now Soon Someday EP

Eigentlich ist diese Platte nur eine ER müsste also korrekterweise in der Singles-Abteilung verhandelt werden. Doch neun Stücke – davon sechs nagelneu – qualifizieren diese Scheibe für den regulären Rezensionsteil. Vor allem aber die Musik ist das Hauptargument für diese ausführliche Würdigung. Beans, ehemaliges Mitglied des Antipop Consortium. hatte bereits mit seinem Debüt tomorrow right now den HipHop auf abstrakte Weise interpretiert. Dies setzt er nun konsequent aufderNowsoow someday ep fort, wo er immer wieder eine seltsam verstörende Atmosphäre erzeugt. Er verlässt den konventionellen Rahmen und flirtet mit elektronischer Musik. Beans baut seine Stücke vor allem auf Sounds auf, die sonst in der experimentellen Elektronik zu finden sind. Diese Klang-Schnipsel ziehen sich in einer penetranten Konstanz durch die gesamte Produktion, haarscharf vorbei an der Nervgrenze. Doch weit gefehlt, denn die Dekonstruktionen passen sich perfekt in die Tracks ein. Dazu bollern gnadenlose Beats, über die Beans wie ein Prediger rhymt. Im El-P-Remix liefert er sich ein mörderisches Verbal-Duell, und LabelKollege Prefuse 73 schraubt zwei weitere Stücke zu hübschen Kleinoden um.