Deine Lakaien

Zusammen mit Wolfsheim und Schiller zählen Deine Lakaien zu den Dark-Wave-Bands, die den Sprung in den Mainstream geschafft haben. Im Unterschied zu den ersten beiden ist das Duo allerdings wesentlich eigenwilliger, künstlerisch ambitionierter und auf angenehme Art versponnen. Seine letzten beiden Studioalben kasmodiah (1999) und white lies (2002) stiegen in die Top Ten der Media Control Charts ein und wurden sogar vom bundesdeutschen Feuilleton beachtet. Der Grund liegt in ihrer starken Affinität zur Klassik, Komponist Ernst Hörn ist ausgebildeter Dirigent und arbeitete einige Zeit als Kapellmeister in Karlsruhe. Für Deine Lakaien mischt er Elektronik, Klassik und Rock zu einer melancholischen Melange, die beim Publikum eine geradezu andächtige Stimmung erzeugt. Die zweite Säule der Lakaien ist Sänger Alexander Veljanov, der Mann mit der unglaublichen Zopffrisur und dem sonoren Bariton, der sich nach jedem Lied vor seinen Anhängern verbeugt. Nach „Overpaid“ bedankt er sich zudem bei ihnen „für das schöne Geld“. Deine Lakaien haben nun mal gute Manieren, live in concert, der Mitschnitt eines Auftritt in Potsdam im Zuge der „White Lies Tour“, ist in vier Teile gegliedert: Das erste Viertel besteht aus elektronischen Songs, das zweite ist ein akustischer Set. Darauf folgen akustische Songs mit Band und am Ende das temperamentvolle Rock-Finale. Bei der musikalischen Vollbedienung werden Hörn/ Veljanov von erstklassigen Musikern begleitet, die sich in einer dreiwöchigen Proben-Phase den letzten Schliff erarbeiteten. Faszinerend zu beobachten, mit welcher Hingabe die (meist weiblichen] Fans in der ersten Reihe an den Lippen des mazedonischen Vokalisten hängen. Abgesehen von einigen Interview-Sequenzen beschränkt sich die DVD ganz auf das Konzert, ein kleines würdiges Fest einer der skurrilsten und sympathischsten Bands des Landes.