Billy Bob Thornton – The Edge Of The World

Dass Schauspieler als Musiker nicht immer eine peinliche Figur abgeben müssen, unterstrich Billy Bob Thornton bereits auf seinem vor zwei Jahren erschienenen Solodebüt private radio. Über das Nachfolgealbum lässt sich in dieser Hinsicht nichts Neues mitteilen. Auch diesmal überzeugt der Drehbuchautor, Schauspieler, Regisseur, Musiker und Songwriter mit 17 Songs, in denen er gekonnt zwischen Pop, Folk, Country und Rock pendelt. Thornton ist immer dann besonders gut, wenn er sich auf seine Stärken besinnt, wie bei der Coverversion des Klassikers „Everybody’s Talking“ von Fred Neil, die er mit viel Inbrunst und Überzeugungskraft singt. Hier kommt die dunkle, geheimnisvolle Seite Amerikas zum Vorschein, die Thornton auch in Filmen wie „Sling Blade“oder“U-Turn“ so perfekt verkörpert. Trotzdem ist the edge of the world kein durch und durch depressives Monument. Dazu steht Thornton viel zu sehr mit beiden Beinen im richtigen Leben. Thornton kriegt immer wieder rechtzeitig die Kurve, bevor es anfängt, dröge zu werden.