Murphy Lee – Murphy’s Law

„I want to be myself“, lässt der Protagonist gleich zu BeGinn von einer flüsternden Fee verkünden. So eine Forderungshaltung kann sich Murphy Lee erlauben, denn immerhin hat er schon einiges geleistet. Wer sich „Bad Boys 2“ im Kino angesehen hat, kennt den Song „Shake Ya Tailfeather“. an dem er mitgewirkt hat. Man kennt Murphy Lee aber auch als Gast auf den Platten von Rapper Nelly und als festes Mitglied von dessen St.-Lunatics-Posse. Zu Hause in den Vereinigten Staaten hat dieses Album bereits Goldstatus erreicht. Das liegt wohl weniger an der Redefertigkeit von Murphy Lee. Im Gegensatz zu Oldies wie Rakim oder Guru, aber auch zu einem Nas wird man hier nicht allein der Worte wegen lauschen. Murphy ist kein Reimpoet. Er benötigt eine musikalische Kulisse, die ihm die Bühne für seinen Auftritt bietet. Weil er dies offenbar selbst am besten weiß, funktioniert sein Debütalbum murphys law phasenweise vorzüglich. Murphy Lee renoviert den P-Funk, arbeitet OutKasts schrägen Stil um und baut auch einmal ein Bandoneon mit ein. Viele Songs haben Groove und Stil – besonders „Hold Up“ mit einer Hookline, die sich in etwa bei Hot Chocolates „You Sexy Thing“ einpendelt. Dass Murphy Lee bei alledem auf die üblichen Gangster-Plattitüden verzichtet, darf als gelungenes Beispiel für freiwillige Selbstkontrolle im HipHop gewertet werden.