Paul Weiler – Under The Influence
Der DJ-Mix-CD-Gedanke ist in letzter Zeit vielleicht ein bisschen zu inflationär gedacht worden. Wofür unter anderem spricht, dass erstmals in der langen, traditionsreichen Historie dieses hervorragenden Musikmagazins eine eigene Rubrik dafür aus dem Boden gestampft wurde. Zu Recht. Ein Compilation-Album von Paul Weller hat einfach eine andere Qualität als eines, das der Praktikant bei Uncool Records zusammentelefoniert. Weil es in der Serie under the influence nicht nur um die Offenlegung der Einflüsse des Compilers geht, sondern auch um Alltime-Favorites, und in diesem Fall um Erinnerungen an eine Jugend, die vor mehr als 25 Jahren aktuell war, hat Paul Wellers unoer the influence den Charakter eines Mixtapes, das ein guter Freund mit hohem musikalischen Sachverstand liebevoll aus den Beständen seiner Plattensammlung zusammengestellt hat. (Funk-Uazz (The Headhunters, Charlie Mingus, John Coltranes „Ole“). Soul/ R’n’B (D’Angelo, Marvin Gaye, The Winstonsl und Reggae (The Wailers, John Holt, Big Youth mit „Hit The Road Jack“) sind die Anhaltspunkte, an denen sich die (ungemixte) Compilation entlanghangelt. Ausreißer wie Little Richards“.Slippin‘ & Slidin'“ oder Richie Havens‘ „HandoutsInThe Rain“ sind ja bekanntlich das Salz in der kalorienreichen Compilation-CD-Suppe. Und: Mit „Big Black Smoke“ von den Kinks hat es hier nur einen Song einer Band, die als The-Jam-Vorbild gilt. Demnächst in dieser Serie: Bob Geldof.
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